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Stempeluhr

Definition: Was ist eine Stempeluhr?

Eine Stempeluhr, auch Stechuhr genannt, ist ein Hilfsmittel, um Arbeitszeiten zu erfassen. Diese analoge Methode der Zeiterfassung druckt die Uhrzeit des Arbeitsbeginns als auch des Arbeitsendes auf die Stempelkarte des Arbeitnehmers auf. Die Stempeluhr wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfunden und wird heute größtenteils von digitalen Methoden der Zeiterfassung abgelöst.

Wie funktioniert eine Stempeluhr?

Eine Stempeluhr wurde gleichermaßen in der Industrie als auch in Dienstleistungsbetrieben eingesetzt. Sie wurde dabei meist in der Nähe des Eingangs zum Arbeitsplatz platziert. Jedem Mitarbeiter wurde eine Stempelkarte zugeordnet, welche er bei seiner Ankunft am Arbeitsplatz von der Stempeluhr bedrucken lassen musste. Dabei wurde die Uhrzeit in der entsprechenden Zeile des Arbeitstages vermerkt. Die Stempelkarten wurden dann in eigenen Fächern neben der Stempeluhr aufbewahrt. War der Arbeitstag zu Ende, wurde die Uhrzeit beim Verlassen des Gebäudes erneut auf die Stempelkarte gedruckt. Wurde die Arbeitszeit zwischenzeitlich aufgrund von Arztbesuchen o. Ä. unterbrochen, konnte auch dies mithilfe der Stempeluhr vermerkt werden, indem der Zeitraum der Unterbrechung in eine eigene Spalte gedruckt wird.

Inwiefern können Stempeluhren manipuliert werden?

Stempeluhren vermerken die Arbeitszeiten nicht minutengenau, sondern definieren bestimmte Zeitintervalle. Beispielsweise wurde häufig ein sechs-Minuten-Intervall verwendet, da dies einer Zehntelstunde entspricht und damit leichter gerechnet werden konnte. Auch 15-Minuten-Intervalle waren üblich. Das Problem dieser nicht exakten Zeiterfassung war, dass den Mitarbeitern oft Arbeitszeit „geschenkt“ wurde, auch aufgrund dessen, dass Arbeitnehmer oft warteten, bis das nächste Intervall angebrochen war, bevor sie sich ausstempelten. Diese Möglichkeit der Manipulation entfällt bei modernen Methoden der Arbeitszeiterfassung.

Darüber hinaus, konnten Arbeitnehmer die Stempelkarte auch für andere Mitarbeiter abstempeln, obwohl diese nicht in der Arbeitsstätte erschienen sind. Gab es keine weitere Kontrolle der Arbeitszeiten bzw. Anwesenheiten, war dies durchaus möglich. Durch eine Manipulation dieser Art macht sich der Arbeitnehmer strafbar, da es sich um Urkundenfälschung handelt. Zusätzlich gebührt dem Arbeitgeber das Recht, den Arbeitnehmer außerordentlich und fristlos zu kündigen.

Welche Alternativen zur Stempeluhr gibt es?

Analoge Arbeitszeiterfassung unterliegt den Vorteilen digitaler Arbeitszeiterfassung. Diese machen es nicht nur schwieriger, die Arbeitszeiten zu manipulieren, sondern vereinfachen den Prozess der Zeiterfassung auch ungemein. Eine Zeiterfassungssoftware bzw. Zeiterfassungs-App ermöglicht es beispielsweise, Daten direkt auszuwerten oder zur Lohnabrechnung heranzuziehen, ohne diese manuell eintippen zu müssen. Darüber hinaus behält der Arbeitgeber den Überblick über die An- und Abwesenheiten der Arbeitnehmer als auch dessen Überstunden bzw. Minusstunden. Eine solche Anwendung kann meist auf einem PC, einem Smartphone als auch einem Tablet verwendet werden.

Anstatt Arbeitszeiten in dieser Software einzutragen bzw. einen Arbeitstag per Knopfdruck zu starten und zu beenden, kann ebenso ein Zeiterfassungsterminal am Eingang zur Arbeitsstätte platziert werden. Dieses weist die größten Ähnlichkeiten zur Stempeluhr auf. Man stempelt hierbei nicht mehr die Arbeitszeiten auf eine Stempelkarte, sondern vermerkt Arbeitsbeginn und -ende mittels RFID-Chip oder Fingerprint direkt im System. Durch solch einen RFID Transponder als auch biometrische Charakteristika wie der Fingerabdruck, wird der Arbeitnehmer identifiziert und die Uhrzeit auf das entsprechende Konto verbucht.


Quellen:

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