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Schichtarbeit

Definition: Was ist Schichtarbeit?

Schichtarbeit bedeutet, dass ein Arbeitsplatz im Laufe des Tages von mehreren Mitarbeitern nacheinander besetzt wird. Dabei fällt die Ruhezeit des Einen mit der Arbeitszeit des Anderen zusammen. Die Schichten können sich auch überschneiden, um eine Zeitspanne für die Übergabe zu reservieren. Dieses Arbeitszeitmodell wird eingesetzt, wenn der Arbeitsplatz länger als die tägliche Normalarbeitszeit eines Arbeitnehmers besetzt werden muss.

Welche Vor- und Nachteile hat die Schichtarbeit für Arbeitnehmer?

Vorteile:

  • Schichtzulagen
  • Freie Vor- und Nachmittage
  • Freie Tage unter der Woche

Nachteile:

  • Wenig Zeit für Familie
  • Unübliche und unregelmäßige Arbeitszeiten
  • Keine Work-Life-Balance
  • Schlafstörungen bei Nachtarbeit
  • Andere negative Auswirkungen auf die Gesundheit

Welche Auswirkungen hat Schichtarbeit auf die Gesundheit?

Schichtarbeit muss nicht zwingend gesundheitsschädigend sein. Jedoch werden Schichten in der Nacht als sehr belastend angesehen, denn man bewegt sich entgegen der inneren Uhr. Studien belegen, dass beispielsweise acht Stunden Nachtarbeit dieselbe Belastung wie zwölf Stunden Tagesarbeit aufweist. Noch dazu haben häufige Nachtschichten negative Auswirkungen auf die menschliche Psyche. Beispielsweise können Gefühle der Erschöpfung, Depression, Gereiztheit und die Unfähigkeit abzuschalten auftreten.

Des Weiteren wird der Schlafrhythmus der Schichtarbeiter gestört. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass Hormone, die müde oder wach machen, je nach den Lichtverhältnissen ausgeschüttet werden. Somit fällt es manchen Nachtarbeitern schwer, untertags zu schlafen, da bei Sonnenlicht weniger Melatonin ausgeschüttet wird, welches dafür zuständig ist, den Menschen müde zu machen.

Schichtarbeit generell beeinflusst das soziale Leben von Arbeitnehmer. Aufgrund der meist unüblichen und unregelmäßigen Schichten fällt es schwer, Beruf und Freunde oder Familie zu vereinbaren.

Welche Zuschläge kann man sich bei Schichtarbeit erwarten?

Nachtarbeiter haben grundsätzlich Anspruch auf einen Nachtzuschlag, sofern keine Ausgleichsregelungen im Arbeitsvertrag existieren. Eine generelle Schichtzulage wird in der Betriebsvereinbarung bestimmt, wobei diese keine Auswirkung auf die Nachtzulage hat. Schichtzuschläge hängen in ihrer Höhe davon ab, ob die Arbeit an Werktagen oder Sonn- und Feiertagen erbracht wird, zu welchen Uhrzeiten gearbeitet wird und ob es sich um einen ununterbrochenen Betrieb handelt.

Welche gesetzlichen Regelungen bzgl. der Schichtarbeit gibt es in Österreich?

In Österreich wird die Schichtarbeit anders als andere Arbeitszeitmodelle geregelt. Die tägliche Normalarbeitszeit beträgt maximal neun Stunden, wobei bis zu zehn Stunden zulässig sind, wenn dies im Kollektivvertrag vereinbart wurde. Am Wochenende kann die Normalarbeitszeit auf zwölf Stunden ausgedehnt werden, wenn dies durch eine Betriebsvereinbarung geregelt ist.

Die wöchentliche Normalarbeitszeit basiert auf einem Schichtturnus als Durchrechnungszeitraumes und darf durchschnittlich 40 Stunden pro Woche nicht überschreiten. Der Kollektivvertrag kann die Wochenstunden jedoch auf 56 Stunden pro Woche erhöhen.

Die Höchstarbeitszeit bei Schichtarbeit beträgt zwölf Stunden pro Tag und 50 Stunden pro Woche, sofern im Kollektivvertrag nicht 56 Stunden vereinbart sind. Die durchschnittliche Höchstarbeitszeit in einer Woche wird auf Basis von 17 Wochen berechnet und darf 48 Stunden nicht übersteigen. Dieser Durchrechnungszeitraum darf jedoch auf 26 Wochen ausgedehnt werden.

Ruhepausen müssen mindestens 30 Minuten betragen und Ruhezeiten, die Zeit zwischen zwei Schichten des Arbeitnehmers, dürfen elf Stunden nicht unterschreiten. Jedoch darf in Ausnahmefällen eine Ruhezeit von nur 8 Stunden gewährt werden.

Wie ist Schichtarbeit in Deutschland geregelt?

In Deutschland gilt das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) bei Schichtarbeit. Demnach beträgt die tägliche Arbeitszeit maximal acht Stunden, wobei der Tarifvertrag die Arbeitszeit auf 10 Stunden verlängern kann. Dies ist aber nur zulässig, wenn die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit 8 Stunden nicht überschreitet, wenn man einen Ausgleichszeitraum von einem Monat heranzieht.

Eine Ruhepause muss nach sechs Stunden gemacht werden, wobei diese mindestens 30 Minuten lang sein muss. Wird neun Stunden lang gearbeitet, stehen dem Arbeitnehmer 45 Minuten zu. Ruhezeiten müssen mindesten elf Stunden betragen, wobei durch den Tarifvertrag von dieser Regelung abgewichen werden kann. Somit kann die Ruhezeit auf neun Stunden gekürzt werden. Dies muss jedoch im Ausgleichszeitraum ausgeglichen werden.

Welchen Bestimmungen unterliegt die Schichtarbeit in der Schweiz?

In der Schweiz darf ein Schichtarbeit maximal neun Stunden arbeiten. Handelt es sich um ununterbrochenen Schichtbetrieb kann die Höchstarbeitszeit auf zwölf Stunden erhöht werden, wobei hier eine zweistündige Pause miteingerechnet ist. 15 Minuten werden zu Beginn und Ende der Arbeitszeit genutzt, um eine ordnungsgemäße Übergabe zu vollziehen. Die wöchentliche Höchstarbeitszeit beträgt bei Industriebetrieben 45 Stunden.

Ruhepausen gibt es in der Regel um die Mitte der Arbeitszeit, diese beträgt eine halbe Stunde bei einer Arbeitszeit von sechs Stunden. Bei längeren Arbeitszeiten wird eine längere Pause gewährt. Eine zusätzliche Ruhepause darf maximal 15 Minuten betragen und muss im Vorhinein mit dem Vorgesetzten abgesprochen werden. Dies hat zum Zweck, dass Unterbrechungen des laufenden Betriebes vermieden werden.


Quellen:

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