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Arbeitszeitbetrug erkennen und verhindern

von Gabriele Kaier, 10.07.2025

Ob falsches Ein- und Ausstempeln, private Aktivitäten während der Arbeitszeit oder Missbrauch im Homeoffice – Arbeitszeitbetrug schadet nicht nur dem Unternehmen, sondern auch dem Vertrauen im Team. Erfahren Sie, wie Sie Missbrauch wirksam vorbeugen und ein faires, vertrauensvolles Arbeitsumfeld schaffen.

Schummeln oder Betrug? – Wo bei der Zeiterfassung die Grenze verläuft

Arbeitszeitbetrug ist kein Kavaliersdelikt. Er kann nicht nur teuer werden, sondern auch das Betriebsklima dauerhaft vergiften. Wer rechtzeitig aufklärt, klare Standards definiert und auf Prävention statt Misstrauen setzt, schützt sowohl die Produktivität als auch den Zusammenhalt im Team.

Was ist Arbeitszeitbetrug?

Von Arbeitszeitbetrug spricht man, wenn Mitarbeitende absichtlich falsche Angaben über ihre Arbeitszeit machen oder während bezahlter Arbeitszeit unerlaubt privaten Tätigkeiten nachgehen. Im Kern geht es immer um die Verletzung der arbeitsvertraglichen Pflicht zur Arbeitsleistung – geregelt in § 611a BGB.

Typische Beispiele sind:

  • Falsches Ein- und Ausstempeln
  • Simulierte Arbeitsaktivität im Homeoffice
  • Erfundene Krankmeldungen

Wichtig ist: Nicht jede private Unterbrechung ist gleich Betrug. Entscheidend sind Absicht, Häufigkeit und das Ausmaß der Ablenkung.

Welche Handlungen gelten als Arbeitszeitbetrug?

Arbeitszeitbetrug tritt in vielfältiger Form auf – von manipulierter Zeiterfassung bis hin zum Missbrauch im Homeoffice. Typische Beispiele sind:

1. Manipulation der Zeiterfassung

  • Falsches Ein- oder Ausstempeln
  • „Buddy Punching“ – Kolleginnen/Kollegen stempeln füreinander
  • Vortäuschen von Überstunden

2. Unangemeldete Pausen und privates Verlassen des Arbeitsplatzes

  • Verlängerte Raucher- oder Mittagspausen
  • Frühes Gehen oder spätes Erscheinen ohne Absprache
  • Private Termine während der Arbeitszeit

3. Private Aktivitäten während der Arbeitszeit

  • Exzessive Nutzung von Social Media, Online-Shopping, private Telefonate
  • Schlafen während der Arbeitszeit, etwa in Nachtschichten

4. Missbrauch im Homeoffice

  • Online-Status ohne tatsächliche Arbeitsleistung
  • Hausarbeit oder Nebenjobs während offiziell erfasster Arbeitszeit

5. Falschangaben bei Krankheit oder Dienstreisen

  • Krankmeldung ohne Erkrankung
  • Private Unternehmungen als Dienstreise deklarieren

6. Arbeitszeitbetrug durch Arbeitgebende

Auch Unternehmen können betrügen – etwa durch das Kürzen von Arbeitszeiten, nicht vergütete Überstunden oder manipulative Zeiterfassungssysteme. Solche Praktiken sind nicht nur unfair, sondern häufig auch strafbar.

Rechtliche Konsequenzen bei Arbeitszeitbetrug

Arbeitszeitbetrug kann ernsthafte Folgen haben – arbeitsrechtlich, zivilrechtlich und unter Umständen auch strafrechtlich.

Mögliche Konsequenzen sind:

  • Abmahnung: Bei geringfügigen oder erstmaligen Verstößen.
  • Kündigung: Fristlos oder verhaltensbedingt – je nach Schwere des Falls und Beweislage.
  • Strafrechtliche Folgen: Arbeitszeitbetrug kann als Betrug (§ 263 StGB) oder sogar als Urkundenfälschung gewertet werden.
  • Verdachtskündigung: Möglich, wenn ein konkreter, objektiv nachvollziehbarer Verdacht besteht – vorausgesetzt, der oder die Mitarbeitende wurde vorher angehört.

So verhindern Sie Arbeitszeitbetrug als Arbeitgebender

1. Klare Regeln und transparente Kommunikation

Formulieren Sie klare Arbeitszeitregelungen und kommunizieren Sie diese offen. Es sollte eindeutig sein, was erlaubt ist (z. B. kurze private Unterbrechungen) – und was nicht. Wichtig ist auch, dass Konsequenzen bei Verstößen transparent gemacht werden.

2. Regelmäßige Schulungen

Informieren Sie Mitarbeitende regelmäßig über ihre Pflichten und Rechte. Schulungen helfen, das Bewusstsein für Fairness, Eigenverantwortung und Teamverhalten zu stärken.

3. Moderne Zeiterfassungssysteme

Digitale Tools zur Zeiterfassung sind nachvollziehbar, fälschungssicher und benutzerfreundlich. Kombinieren Sie sie mit flexiblen Arbeitszeitmodellen wie Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit – je nach Unternehmenskultur.

4. Vertrauensfördernde Unternehmenskultur

Eine gesunde Unternehmenskultur beruht auf Vertrauen, nicht auf Kontrolle. Wenn Mitarbeitende sich als verantwortungsvolle Erwachsene behandelt fühlen, steigt ihre Bereitschaft zur Selbstverantwortung. Konstruktiver Umgang mit Fehlern ist ebenso wichtig wie ein offenes Ohr für Konflikte.

Fazit

Arbeitszeitbetrug ist ein sensibles Thema, das nicht nur wirtschaftliche, sondern auch zwischenmenschliche Folgen hat. Es geht nicht nur um Kontrolle, sondern auch um Verantwortung, Fairness und Vertrauen.

Wer mit klaren Regeln, moderner Technik und einer offenen Kommunikation arbeitet, schafft nicht nur Sicherheit für das Unternehmen – sondern auch eine Arbeitsumgebung, in der Mitarbeitende motiviert und ehrlich agieren. Ob im Büro oder im Homeoffice: Transparenz ist der Schlüssel zu einer fairen und gesunden Unternehmenskultur.

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