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Experteninterview: Wissen für angehende Manager

von Gabriele Kaier, 27.05.2019

Wie geht man vor, wenn man zum Manager befördert wird oder das der nächste Schritt der Karriere sein soll? Der Wechsel zum Manager wirft viele Fragen auf wie “Welche Aufgaben habe ich?”, “Was muss ich wissen?” oder “Welche Herausforderungen kommen auf mich zu?”. Diese bleiben meist unbeantwortet oder werden überhaupt erst gar nicht gestellt. Wir haben mit Markus Hofer, dem Autor von “Manager, und nun?” gesprochen, der in seinem Buch ein neues ganzheitliches Vorgehensmodell der notwendigen Kompetenzen und Anforderungen vorstellt.

Manager, und nun? – Interview mit Markus Hofer

In den letzten Jahren scheint der Begriff „Manager“ bei Jobpositionen immer mehr auf. Ist das eine reine Modeerscheinung unserer aktuellen Sprachkultur?

Es geht auf die langjährige Entwicklung des Arbeitsmarktes zurück. So hat die Zahl der Jobs im Dienstleistungsbereich im Vergleich zu den klassischen Berufen im Arbeiter-Umfeld deutlich zugenommen.

Zusätzlich dazu sind neue Berufsfelder in den letzten 20 Jahren entstanden, wie all jene rund um die IT. Ein Bereich der heute sehr stark international orientiert ist und damit auch ein internationales Wording benutzt. Die Verwendung von „Manager“ ist hier die logische Schlussfolgerung.

Warum ist es heutzutage notwendiger denn je Menschen auf ihre Aufgabe als Manager vorzubereiten?

Weil wir heute interdisziplinärer arbeiten und weil eine zunehmend komplexere Welt dies erfordert. Die Dynamik die wir heute in den Unternehmen erleben, macht es erforderlich, dass man auch mal ein Projekt managt, eine Veränderung strukturiert abwickelt – Change-Management – oder auch sich ganzheitlich um einen Kunden kümmert – Key-Account-Management.

Wie sollen, Ihrer Meinung nach, diese auf Ihre bevorstehende Aufgabe vorbereitet werden?

Positiv ist, dass bereits viele Ausbildungen, sei es auf universitärem Niveau oder auch in den berufsbildenden höheren Schulen, Managementmethoden unterrichten. Damit schafft man eine gute Basis und vor allem hohe Sensibilität diesem Thema gegenüber. Dennoch kann man sich nicht vollständig darauf vorbereiten, da die Thematik dahinter zu komplex und zu individuell ist. Kann man Methoden zwar lernen, so ist die Entwicklung der Führungskompetenz ein längerer Weg der von Inputs, Feedback, Selbstreflexion und Beobachtung geprägt ist.

Können Sie uns das ganzheitliche Management-Modell “House of Management” erklären?

Versucht man die Facetten und Parameter von Management zu begreifen, so stellt man schnell fest, dass der Mensch die Basis ist. Er ist der erste und zugleich wichtigste Parameter im Management. Management hat dennoch immer ein Ziel – ein weiterer Parameter. Managementaufgaben und Führungsaufgaben definieren, was es braucht, um das Ziel zu erreichen. Instrumente und Tools sind einfache Werkzeuge, die die Aufgaben unterstützen.

Bringt man diese Parameter nun in eine Form, so entsteht das Management-Modell „House of Management“, in dem

a.) Der Mensch die Basis ist. Das Fundament.

b.) Die Ziele dem Dach entsprechen.

c.) Management-Aufgaben, Führungsaufgaben sowie Instrumente und Tools die Säulen sind.

Es braucht all diese Elemente, um wirksames und erfolgreiches Management leben zu können.

House-of-Managment-Markus-Hofer

Inwiefern hilft einem Manager dieses Modell in der Praxis?

Ein Modell soll in erster Linie Orientierung geben. Dieser Anspruch wird im vorliegenden Modell erfüllt, in dem bereits in der Basis – dem Menschen – zahlreiche Eigenschaften beschrieben sind, die man für die Aufgabe eines Managers mitbringen muss. Das Dach – das Ziel – unterstützt bei der Frage nach dem WAS. Was ist zu erreichen? Welches Ziel? Das Modell dient damit auch als Checkliste und als Basis zur Selbstreflexion hinsichtlich der persönlichen Eignung aber auch in Bezug auf die erfolgreiche Anwendung der Aufgaben.

Welche Aufgaben habe ich heute als Manager mit und ohne Führungsverantwortung?

Die Aufgaben variieren natürlich im Detail für jede Position als Manager, können aber zu folgenden – wie auch im Buch beschrieben – Aufgaben abstrahiert werden: Analysieren und planen, Ziele definieren und verfolgen, entscheiden, organisieren und kontrollieren.

Muss ich bestimmte Eigenschaften mitbringen um managen bzw. Mitarbeiter führen zu können?

Definitiv. Man denke an Eigenschaften wie Eigenverantwortung, Mitverantwortung, positiver Mindset, Integrität, Sensibilität, Selbstdisziplin, Vertrauen, Selbstmotivation uvm.

Was ist unter einer Humanzentrierung bei der Mitarbeiterführung zu verstehen?

Es ist heute unumstritten, dass das größte Kapital im Unternehmen das Humankapital ist – die Menschen. Wo sich viele Unternehmen heute mit Recruiting, Employer Branding uvm. beschäftigen, um Mitarbeiter ins Unternehmen zu holen, beschäftigen wir uns heute noch zu wenig mit dem Retention Management – der Mitarbeiterbindung. Was nützt das beste Employer Branding, wenn Mitarbeiter kurz nach ihrem Stellenantritt das Unternehmen wieder verlassen. Die Humanzentrierung als Geisteshaltung sieht hier vor, dass noch stärker als zuvor der Mensch in den Mittelpunkt rückt und Mitarbeiterführung einen höheren Stellenwert hat als in der Vergangenheit.

Inwiefern unterstützt Coaching Führungskräfte und Mitarbeiter?

Eine sehr breite Frage, da Coaching in vielen verschiedenen Formen und Situationen angewendet werden kann und in der täglichen Praxis auch auftritt. Klassisch kennt man das Coaching von Führungskräften durch externe Coaches. Sie unterstützen und begleiten junge Führungskräfte im Rahmen ihrer Entwicklung zur Führungskraft – Mitarbeiterführung zu „erlernen“ ist ein Prozess und kein absolvieren eines Seminars.

Erfahrene Führungskräfte werden in großen Herausforderungen und spezifischen Problemstellungen aber auch in schwierigen Situationen unterstützt, diese erfolgreich zu meistern. Vielfach dienen externe Coaches aber auch als Spiegel für einen selbst um auf der Basis sich wieder weiterzuentwickeln. Noch weniger im Einsatz aber für die Zukunft immer wichtiger, ist Coaching als Erweiterung der Mitarbeiterführung zu sehen. In dieser Konstellation tritt die Führungskraft selbst als Coach gegenüber dem Mitarbeiter auf und unterstützt damit den Mitarbeiter in seiner Entwicklung. Ganz nach dem Motto des Coachings – „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Es gibt zahlreiche Bücher rund um das Thema „Management“ und „Führung“ am Markt. Was unterscheidet Ihr Buch von anderen? Wie kann es angehenden Managern helfen?

Das Buch orientiert sich an einem neuen, ganzheitlichen Modell. Die Elemente des Modells werden kurz und knackig beschrieben und verleiten einen direkt zur Anwendung in der täglichen Praxis. Es ist als ideale Ergänzung zur persönlichen Weiterentwicklung zum Manager zu sehen. Das Feedback über das Buch bestätigt dies.

Vielen Dank für das Gespräch!

Zur Person

Markus Hofer ist Coach, Trainer und Manager in der Knapp AG. Er begeistert seit Jahren die Teilnehmer in seinen Seminaren für das Thema Führung und Management. In seinem Buch Manager, und nun?” hat er sein praxisorientiertes Fachwissen publiziert. Weitere Informationen zum Buch finden Sie hier.

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Bildnachweis: Foto/Grafik von Markus Hofer
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