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New Work – Was ist das?

von Anna Eisner-Kollmann, 09.01.2023

Trend, Buzzword, HR-Gag oder viel mehr als das? New Work ist ein Konzept, bei dem Arbeit neu gedacht wird. Wir haben uns angesehen, ob das Modell nur für die Generationen Y&Z oder doch auch für die Gesamtbevölkerung zukunftsweisend sein kann.

Zeit zum Umdenken

Besonders mit dem Voranschreiten der Digitalisierung und Ereignissen, wie der Coronakrise, befindet sich das herkömmliche Arbeitsmodell im Wandel. Nicht nur das hybride Arbeiten ist gekommen, um zu bleiben. Viele Arbeitnehmende hinterfragen ihre Karrierewege. Erzogen und aufgewachsen mit dem Versprechen des Wirtschaftswachstums, sehen vor allem Erwachsene der Generation Y und Z die Arbeitswelt anders als ihre Eltern. Die Überlegungen rund um New Work des Philosophen Frithjof Bergmann aus dem Jahre 1980 fügen sich in die Jetztzeit, als wären sie nicht schon knapp 40 Jahre alt.

Kurze Geschichte

New Work geht auf den Philosophen Frithjof Bergmann zurück. Er beschäftigte sich als Unternehmensberater und Professor schon in den 1980er Jahren mit den Themen Arbeit und Freiheit. Die beginnende Automatisierung in der Automobilindustrie diente als Anstoß für seine Überlegungen. Als General Motors ein großes Werk schließen wollte, organisierte Bergmann für circa 5.000 Beschäftigte das erste „Center for New Work“. Die Idee dahinter war eine sehr revolutionäre für die damalige Zeit: Die Arbeit sollte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dienen und nicht umgekehrt. Mitarbeitende beschäftigten sich im Center mit der Frage, was sie wirklich tun möchten und hatten auch die Möglichkeit dem nachzugehen. Mit seinem Denken rüttelte er an Ist-Zuständen, die vermeintlich immer schon dagewesen waren, wie beispielsweise an der Lohnarbeit. Bergmann war der Ansicht, dass Lohnarbeit nur so alt ist wie die industrielle Revolution. Für die Erledigung von gewissen Tätigkeiten wurde Arbeitskraft benötigt und der Mensch war somit Mittel zum Zweck. Sein Hauptwerk „Neue Arbeit, Neue Kultur“ erschien erst 2004 auf Deutsch und 2019 auf Englisch.

New Work: eine Definition

Es werden heutzutage Begriffe wie Arbeit 4.0, Next Work oder Arbeit der Zukunft unter New Work zusammengefasst. New Work beschäftigt sich allerdings prinzipiell mit der Sinnfrage rund um Arbeit. Was erfüllt mich – was bringt mir Bedeutung – was stiftet Sinn? Arbeit 4.0 hingegen legt den Fokus auf die Digitalisierung. Meistens werden beide Ansätze miteinander gemischt. Der Begriff New Work wird auch oft mit der Vier-Tage-Woche gleichgesetzt. Dabei steckt noch viel mehr dahinter. Prinzipiell beschreibt New Work – zu Deutsch neue Arbeit – die Absicht, Arbeit neu zu organisieren. Sie soll nicht bloßes Mittel zum Zweck sein, sondern bieten, was Menschen wirklich wollen. „Der Job muss Spaß machen“ hört man immer wieder. Das würde allerdings nicht als Ansporn reichen, so Bergmann einmal, der Job muss einen erfüllen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen ihn wirklich ausüben wollen. Dabei geht es aber nicht darum, dass jeder Mensch ab jetzt engagiert in einer NGO arbeiten muss. Bedeutsamkeit kann in jedem Job und jedem Unternehmen gefunden werden. Das Problem ist eher: Viele Menschen wissen nicht, was sie wirklich wollen.

Bei einer Studie zum Thema Digitalisierung der Arbeiterkammer Wien wurden ausführliche Interviews mit Betriebsrätinnen und Betriebsräten geführt. Sie gaben detaillierte Einblicke in die komplexen Veränderungsprozesse in Beispielbetrieben verschiedener Branchen. „Die Automatisierung ersetzte die Handarbeit durch Automaten, die Digitalisierung ersetzt nun Hirn und Hand“, heißt es dabei beispielsweise. Die Digitalisierung darf dabei nicht als Bedrohung, sondern sollte als Chance für New Work gesehen werden.

Vorteile von New Work

Mehr Zeit

Viel eher kann Digitalisierung als Hilfestellung gesehen werden, die das Arbeiten erleichtert. Bestimmte Prozesse und Tätigkeiten laufen automatisiert und sparen so Zeit, die wiederum eine verkürzte Arbeitswoche für Mitarbeitende bedeuten könnte. Zudem führen neue Managementstile zu mehr Freiheiten auch was das Zeitmanagement angeht.

Work-Life-Balance vs. Work-Life-Blending

Mit Work-Life-Blending ist der nahtlose Übergang, oder die Verschmelzung von Arbeit und Freizeit gemeint. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter empfinden diese Flexibilität als förderlich für ihre Karriere. Für viele Mitarbeitende gehört dieses Blending schon zum Alltag: Das bestätigt auch eine Studie von YouGov aus dem Jahr 2014: Die Hälfte der Befragten gab an, dass sie Telefonate und E-Mails in ihrer Freizeit beantworten beziehungsweise ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern auch in dieser Zeit zur Verfügung stehen.

Mehr Partizipation und mehr Bedeutung

Flache Hierarchien ermöglichen mehr Teilhabe der Mitarbeitenden. Ihre Arbeit könnte so für sie an Bedeutsamkeit gewinnen. Das Gefühl gebraucht zu werden, beziehungsweise mit seinen Taten zum Unternehmenserfolg beizutragen, motiviert. Motivierte Mitarbeitende sind produktive Mitarbeitende. Zudem bringen mehr Freiheit und Flexibilität automatisch mehr Freude an der Arbeit.

Nachteile von New Work

Flexibility Paradox

Hört sich alles sehr gut an? Nicht zu früh gefreut! Natürlich bringt auch das New-Work-Modell Nachteile mit sich. Größter Problemfaktor ist die unzureichende räumliche und zeitliche Trennung von Arbeitswelt und privatem Umfeld – das Work-Life-Blending. Die viel gepredigte Work-Life-Balance zeichnet sich durch die vorhandene Grenze zwischen Arbeits- und Freizeit aus, die erst eine Balance möglich macht. Das Flexibility Paradox besagt, dass zu viel Flexibilität eigentlich Ausbeutung zur Folge hat. Statt Flexibilität arbeiten Beschäftigte immer und überall. Pausen- und Ruhezeiten können so nicht mehr gewährleistet werden. Mit offener Kommunikation und klaren Regeln kann das New-Work-Modell dennoch entscheidend zum Unternehmenserfolg beitragen. Beispielsweise kann die Trennung von Arbeits- und Freizeit durch die Timeboxing unterstützt werden. Auch eine digitale Arbeitszeiterfassung hilft, gegenseitige Erwartungen zu erfüllen.

Welche Strukturen benötigt es?

New Leadership und agile Arbeitsformen

New Work fordert auch das Management. Die Digitalisierung brachte neue Führungsansätze (New Leadership) mit sich. Dabei kommt auch der Begriff Holokratie ins Spiel. Holokratie kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „ganzheitliche Herrschaft“. Der Ansatz verfolgt das Ziel, dass sich Mitarbeitende selbst managen, beziehungsweise in viele Entscheidungsprozesse miteingebunden werden. Zudem benötigt New Work eine neue Art von Führungskräften. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen als Coaches auftreten und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inspirieren und motivieren, statt „nur“ zu führen. Dabei gilt: Sowohl Mitarbeitende als auch das Management müssen sich auf agiles Arbeiten einlassen.

Die richtige IT und Büro-Infrastruktur

Um hybrid zu arbeiten, benötigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die nötige Infrastruktur. Laptop beziehungsweise Handy gehören genauso dazu wie smarte Tools, die eine digitale Zusammenarbeit erleichtern. Natürlich darf nicht auf das Firmennetzwerk mit den notwendigen Sicherheitskonzepten vergessen werden. Teams benötigen offene Räume mit Rückzugsmöglichkeit, um freies Arbeiten zu ermöglichen. Aber auch geeignete Meetingräume, um die Teamarbeit zu stärken.

Digitale Zeiterfassung

Eine digitale Arbeitszeiterfassung hilft gegenseitige Erwartungen zu erfüllen. TimeTac beispielsweise ist optimal konfigurierbar und passt sich somit an die Anforderungen jedes Teams an. Flexibilität, wie sie New Work beschreibt, und rechtliche Rahmenbedingungen und Notwendigkeiten wie Ruhe- und Pausenzeiten schließen sich nicht aus, sondern arbeiten dank einer Arbeitszeiterfassung von TimeTac gut zusammen.

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