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Wie etablierte Unternehmen von Startups profitieren können – Experteninterview

von Gabriele Kaier, 04.12.2017

Im Gegensatz zu den jungen, agilen Unternehmen sind traditionelle Unternehmen zum Teil träge, weniger innovativ und risikoscheu. Wie können sie Spirit und Innovationskultur fördern und im digitalen Wandel überleben? Ein Lösungsansatz kann in der Zusammenarbeit mit Startups gesehen werden. Wir haben Werner Wutscher, Geschäftsführer von New Venture Scouting, Business Angel und Vorstand der AAIA, gesprochen und ihn gefragt, wie Startups und Unternehmen von einer Zusammenarbeit profitieren können.

Nach Werner Wutscher ist nicht der digitale Wandel die größte unternehmerische Herausforderung des 21. Jahrhunderts, sondern die Bereitschaft Änderungen anzunehmen und nicht als Bedrohung zu sehen und somit eine radikale Änderung der Unternehmenskultur. Etablierte Unternehmen kommen mit ihren bisherigen Methoden nicht weiter. Sie müssen auch außerhalb des Unternehmens nach Ideen für neue Geschäftsmodelle suchen. Dazu bieten sich Startups an, die neue Geschäftsmodelle bereits am Markt austesten.

Über die Zusammenarbeit mit Startups im Gespräch mit Werner Wutscher

Herr Wutscher, warum sind junge Unternehmen für etablierte Unternehmen interessant? Was zeichnet Startups aus?

Startups sind die Labors der Zukunft, weil sie nahe an neuen Technologien und den Kunden sind. Durch die Digitalisierung ist ein Medienbruch gegeben, der dazu führt, dass etablierte Unternehmen mit ihren bisherigen Methoden nicht weiter kommen. Sie müssen auch außerhalb des Unternehmens, Stichwort „Open Innovation“ nach Ideen für neue Geschäftsmodelle suchen. Dazu bieten sich Startups an, die neue Geschäftsmodelle bereits am Markt austesten. Etablierte Unternehmen können da eigene Fehler vermeiden.

Was können etablierte Unternehmen von Startups lernen und wie können sie diese “Kultur” nutzen?

Beide Seiten haben Stärken und Schwächen. Auf der Haben-Seite bei etablierten Unternehmen sind die Ressourcen und das Markt Know-how. Bei den Startups sind es innovative, unverstellte Ideen. Die Kultur ist der Schlüssel, weil Startups gewohnt sind sehr schnell in kleinen Teams auf den Markt zu reagieren. Da können etablierte Unternehmen lernen.

Was sind Ihrer Meinung nach generell die größten Herausforderungen für Startups? Und wie können sie von der Zusammenarbeit mit Corporates profitieren?

Startups benötigen Ressourcen und vor allem Marktzugang. Das können etablierte Unternehmen bieten.

Bei einer Zusammenarbeit zwischen einem Startup und einem Unternehmen denkt man bei letzterem in erster Linie an größere Unternehmen und Konzerne. Ist eine derartige Zusammenarbeit auch für KMU interessant?

Konzerne tun sich doppelt schwer mit den Veränderungen weil sie total risikoavers sind, Stichwort Konzernrichtlinie und Compliance. KMU sind oft eigentümergeführt und da werden Entscheidungen auch rasch getroffen. KMU brauchen nur länger bis sie die Vorteile von Startups verstehen, aber dann klappt es sehr gut.

Wie bringt New Venture Scouting (NVS) Unternehmen und Startups zusammen?

Um möglichst optimale Matches und eine hohe Erfolgsrate an Kooperationen zu bekommen, nutzt NVS einen eigens entwickelten Prozess. Über mehrere Phasen werden Startups global gescoutet und nach ihrer „Corporate Readiness“ evaluiert. Danach werden beide Seiten genau auf ihr Gegenüber vorbereitet, um Kooperationen auf Augenhöhe zu erreichen.

Welche Formen der Zusammenarbeit gibt es mit Startups? Welche Modelle haben Sie dafür?

Es gibt eine Vielzahl an Kooperationsmodellen, angefangen von reinen Vertriebspartnerschaften bis hin zu einer direkten Beteiligung.

Können Sie die Zusammenarbeit von Startups und Unternehmen anhand von 2-3 Beispielen aus der Praxis beschreiben?

Beim Pulldock Industrial Innovation Programms wurden Startups gezielt mit Unternehmen, wie Philips oder Liebherr vernetzt und Kooperationen auf Augenhöhe ermöglicht. Durch unseren Prozess liegt die Anzahl an erfolgreichen Kooperationen weit über dem internationalen Standard von 19%.

Vielen Dank für das Interview!

Fazit

Junge Unternehmen sind für etablierte Unternehmen interessant, einerseits wegen ihrer Innovationsfähigkeit und Geschwindigkeit, andererseits wegen ihrem Know-how und Zugang zu neuen Technologien. Optimismus gegenüber Neuem, der Umgang mit Ungewissheiten und Unsicherheiten, eine Fehlerkultur und Scheitern zulassen, schnelle Teams, die Nähe zum Kunden und nicht zuletzt Entrepreneur-Spirit zeichnet Startups aus und macht sie zu einem interessanten Partner für etablierte Unternehmen. In einer Zusammenarbeit können die anstehenden Entwicklungsschübe ermöglicht werden um in der digitalen Welt die richtigen Geschäftsmodelle zu entwickeln und die gestandenen Geschäftsfelder zu erweitern.

Zur Person

Werner Wutscher ist Geschäftsführer von New Venture Scouting und Vorstand der AAIA. Er hat jahrelange Erfahrung im Spitzenmanagement und in der österreichischen Bundesverwaltung. In den letzten Jahren investierte er in Startups und teilte sein Wissen und seine Erfahrungen als Business Angel (“Austrian Business Angel of the Year 2012”). Darüberhinaus ist einer in einer Vielzahl nationaler und internationaler Aufsichtsratsgremien vertreten.

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